Schule und die digitale Welt – zwei Seiten einer Münze

Pressemitteilung

Geldern. Unter dem Titel „Offline? Ja bitte! – Kinder in digitalen Welten“ hatte die Katholische Elternschaft Deutschlands im Bistum Münster e.V. am Dienstag, den 04. Juni 2020 in Kooperation mit der Liebfrauenschule, der Bischöflichen Realschule für Mädchen in Geldern  zu einer Veranstaltung  eingeladen. Robert Kanzog, Koordinator für Mediendidaktik und Lehrkraft an der Marienschule Münster , führte als fachkundiger Referent durch den Abend.

„Facebook ist bei Kindern und Jugendlichen heutzutage schon wieder out –  im Trend liegen WhatsApp, Snapchat, Youtube und Instagram.“, stellte Kanzog zu Beginn seines Vortrags vor. „Die digitalen Trends und Techniken verändern sich rasant – was vor zehn Jahren noch ‚in‘ war, könnte heutzutage schon wieder als ‚retro‘ gelten.“ Er verglich den Aufschwung der Spiegelreflexkameras und ersten intelligenten Handys in den Anfangsjahren unseres Jahrhundert  –  mit heutigen Smartphons, die beide Leistungen heutzutage  vereinen.

Ähnlich sei es auch mit den sozialen Netzwerken: Während Youtube vor zehn Jahren kaum bekannt war, sei es heutzutage aus dem Alltag von Kindern und Jugendlichen nicht mehr wegzudenken. „Deutlich wird dies auch anhand der zuletzt veröffentlichten Studie ‚Jugend, Youtube, Kulturelle Bildung. Horizont 2019‘, aus der hervorgeht, dass die Jugendlichen zunehmend mit Videos lernen und diese auch für Hausaufgaben und Schule gebrauchen.“, so Kanzog.

Dass Digitalisierung und die Auseinandersetzung mit Digitalem auch in der Schule umgesetzt werden, verdeutlichte Kanzog anhand verschiedener Schülerarbeiten. So thematisiere er zum Beispiel in seinen Kursen die sogenannten „Fake-News“, also gefälschte Nachrichten in sozialen Netzwerken und ließe seine Klassen selber „Fake-News“ erstellen. Diese sollten anschließend von den Eltern identifiziert werden. „Durch solche Lernangebote sensibilisieren wir nicht nur unsere Schülerinnen und Schüler für falsche Wahrheiten in sozialen Netzwerken. Das Beispiel macht zwei Dinge deutlich: wir arbeiten einerseits mit digitalen Werkzeugen und Medien im Unterricht, vermitteln Techniken und andererseits können verdeutlichen, dass auch im digitalen Raum Grundhaltungen notwendig sind.“, so Kanzog.

Marie-Theres Kastner, Vorsitzende der KED im Bistum Münster e.V., betonte eine Umsetzung und Vermittlung digitaler Medien auch im Sinne der Eltern: „Die digitale Welt wird immer stärker. Sie wird unser Leben stetig verändern. Deshalb ist es umso wichtiger, dass unsere jungen Menschen, die davon noch stärker als wir Eltern und Großeltern in allen Lebensbereiche betroffen sein werden, lernen damit umzugehen und sie sinnvoll zu nutzen. Daher sind eine grundlegende Vermittlung von digitalen Werkzeugen und der Umgang mit digitalen Medien notwendig. Schule muss sich als den Alltag unserer jungen Menschen beherrschende Einrichtung dieser Aufgabe stellen. Das wird für alle an Schule Beteiligten einen großen Lernprozess darstellen.“